Im Laufe des Lebens essen wir Deutsche im Durchschnitt das 700-fache unseres Körpergewichts. Darunter 300 Hühner, 4 Kälber und einen Berg an Broten. Vieles davon rinnt einfach so unsere Speiseröhre hinunter, ohne dass wir es wirklich wahrnehmen. Denn wir haben Hunger – und dabei oft keine Zeit. Oder wir sind abgelenkt, weil wir fernsehschauen oder auf dem Smartphone tippen. Die Mahlzeit findet viel zu oft im Hintergrund statt, um unser Grundbedürfnis nach Nahrung zu stillen.
Plötzlich ist der Teller leer, nach viel zu kurzer Zeit. An die vielen Aromen und Texturen unseres Essens können wir uns dann gar nicht mehr erinnern. Zurück bleibt nur ein voller Bauch, nicht selten viel zu voll. Denn wir haben gar nicht gemerkt, dass der Sättigungsgrad schon erreicht war.
Wein und Kaffee machen es vor
Sensual Eating ist ein Gegentrend dazu: das Essen nicht als notwendig oder gar selbstverständlich zu erachten, sondern mit allen Sinnen zu genießen. Einige Branchen machen dies schon lange vor: Weine werden beispielsweise in allen Details ihres Aromas beschrieben. Weine können blumig sein, erdig, herb, samtig oder spritzig. Sie haben eine Note von Vanille, Erdbeere, Schokolade, Haselnuss oder Apfel – um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Bei Weinverkostungen lässt man sich Zeit, schließt die Augen und spürt dem Geschmack auf der Zunge nach. Wein ist für viele Liebhaber Genuss. Auch beim Käse oder Kaffee gibt es mittlerweile eine bedeutsame Geschmacksdifferenzierung. Trend-Spirituosen wie Gin ziehen nach. Auch beim Craft Beer, das oft von kleinen, kreativen Brauereien hergestellt wird, spielt das besondere Geschmackserlebnis eine große Rolle.
Bewusster Genuss, bewusster Einkauf
Dabei ist das, was wir in unserem Mund schmecken, sehr individuell. Jeder Mensch nimmt bestimmte Aromen zumindest teilweise anders wahr. Das hat die Genussforschung bereits ergeben. Das Sehen ist zwar für die meisten Menschen immer noch der bedeutsamste Sinn, Riechen und Schmecken sind allerdings auf dem Vormarsch. Sie helfen uns, unsere sensorischen Eindrücke zu verfeinern. Im Zuge des mittlerweile überwältigenden Lebensmittelangebots bietet der Geschmack den Konsumenten Orientierung und beginnt langsam unsere Kaufentscheidungen zu beeinflussen. Denn ein intensives und positives Geschmackserlebnis weckt Vertrauen.
Sensual Eating: Warum Geschmack gesund ist
Bewusst zu essen und den Geschmack in allen Facetten wahrzunehmen, heißt auch, den Körper zu spüren. Was nehme ich auf? Wie reagiert mein Körper auf das Essen? Tut das Essen meinem Körper gut? Empfinde ich Wärme und Wohlbefinden? Bin ich satt oder noch hungrig? Damit hat Sensual Eating auch eine gesundheitliche Komponente. Denn wer auf die Körpersignale achtet, erkennt die eigenen Ernährungsbedürfnisse und kann dem Körper gezielt gutes und gesundes Essen zuführen. Eine Änderung des Essverhaltens hin zu einem Genussverhalten kann daher langfristig sogar zu einer Gewichtsabnahme führen. Mal ganz abgesehen davon, dass es viel schöner ist, zu genießen, als schnöde den Teller leer zu schaufeln.
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