Wer statistisch gesehen viel Sport treibt und jung ist, kann sich nicht nur eine Sehnenzerrung holen – manchmal werden dadurch auch Ihre Zähne in Mitleidenschaft gezogen. Etwa wenn Sie hinfallen, von einem Turngerät abrutschten oder beim Fußball oder Handball einem Ball im Wege stehen. Von den Folgen unglücklich verlaufener Kampfsport-Trainings ganz zu schweigen. Kinder haben die meisten Zahnunfälle. In Mitleidenschaft gezogen werden beim Zahnunfall zunächst die Zähne selbst. Zum anderen können auch Ihr Zahnfleisch, die Mundschleimhaut, die Lippen oder der Wangenbereich betroffen sein, was zu starken Blutungen führen kann. Was kann nun bei einem Zahnunfall Ihren Zähnen passieren?
Welche Zahnunfälle und Zahntraumata gibt es?
Zahnunfälle bei Freizeit, Spiel, Sport oder Auseinandersetzungen können vielfältig sein und werden in der Gesamtschau in drei Bereiche unterteilt:
– den komplett ausgeschlagenen Zahn,
– den abgebrochenen Zahn und
– den gelockerten oder verschobenen Zahn.
In jedem Fall sollten Sie schnell einen Zahnarzt konsultieren. Der Faktor “Zeit” ist hier wesentlich dafür, dass Ihre Zahngesundheit wiederhergestellt werden kann. Aber es gibt schon vor dem Arztbesuch einiges, das Sie beachten können.
Die Rettungsbox: Erste Hilfe für Ihre ausgeschlagenen Zähne
Was viele nicht wissen: Ähnlich wie abgetrennte Gliedmaßen wieder angenäht werden können, lassen sich auch ausgeschlagene Zähne wieder einpflanzen. Wenn Ihr Zahn tatsächlich komplett ausgeschlagen wurde, empfiehlt es sich, ihn so schnell wie möglich in eine sogenannte “Zahnbox” oder “Zahnrettungsbox” zu legen, die in jeder Apotheke erhältlich ist. In ihrer Nährlösung wird der lose Zahn zum Zahnarzt transportiert. Wichtig ist, dass Sie den Zahn nicht an der Wurzel sondern nur am oberen Ende an der Krone anfassen, damit er nicht mit weiteren Keimen in Berührung kommt. Die Lösung in der Zahnbox unterstützt die Zellen des Zahnes und sichert ihr Überleben. Denn die Wurzelhautzellen des Zahnes sind besonders empfindlich und können ohne die Lagerung in der Box schnell absterben. In der Wurzelhaut befinden sich im übrigen Blut- und Lymphgefäße sowie Nervenbahnen.
Was ist nach dem Zahnunfall zu tun?
Als Aufbewahrungsreservoir eignet sich die Zahnrettungsbox bis zu 48 Stunden lang. Durch ihren Einsatz können Sie die Chancen erhöhen, den Zahn oder das Zahnbruchstück später wieder einpflanzen lassen zu können. Voraussetzung ist, dass Sie immer eine Zahnbox zuhause oder am Ort der Sportveranstaltung griffbereit haben. Die Haltbarkeit der Lösung in ihrem Inneren beträgt nach Lagertemperatur bis zu drei Jahre. Wichtigstes Kriterium ist jedoch, dass Sie schnell handeln und mit dem gelagerten Zahn umgehend in eine Zahnarztpraxis gehen. Das gilt ebenso für abgebrochene Zahnstücke, die unter Umständen wieder angeklebt werden können. Bei abgebrochenen Zähnen sollten Sie an Zahnteilen oder Zahnresten im Kiefer nicht rütteln. Als Alternative zur Zahntransportbox gilt als Hausmittel, den Zahn für den Transport in Milch zu legen. In jedem Fall darf der Zahn nicht austrocknen, weshalb er unbedingt feucht gehalten werden muss.
Halten Sie folgende Regeln ein, um Zähne nach einem Zahnunfall zu retten:
- Bei Blutung: Halten Sie den Bereich äußerlich kühl und beißen Sie auf Gaze
- Bei ausgefallenem Zahn: Halten Sie den Zahn feucht, am besten in einer Zahnrettungsbox, alternativ in Milch oder in steriler Kochsalzlösung. Belassen Sie den Zahn so, wie er ist und reinigen, desinfizieren oder berühren Sie ihn nicht an der Wurzel.
- In jedem Fall: Gehen Sie sofort und schnellstmöglich zum Zahnarzt.
Was der Zahnarzt tut
Die oberen Schneidezähne sind durch ihre Lage am ehesten von einer möglichen Schlag- oder Stoßwirkung betroffen. Alle Zähne im tieferen oder unteren Bereich des Mundraumes sind meist weniger in Mitleidenschaft gezogen, zumal die Backenzähne nur durch einen hohen Kraftaufwand ausgeschlagen werden können. Der Zahnarzt kann den Zahn wieder einpflanzen bzw. gelockerte und verschobene Zähne richten. Zum Einsatz kommt dann eine Fixierungsschiene, die den Zahn in Position hält, bis er wieder angewachsen ist.
Zahnunfälle bei Kindern mit Milchzähnen
Der Besuch beim Zahnarzt kann auch bei Zahnunfällen von Kindern wichtig sein, bei denen es „nur“ um die Milchzähne geht. Man geht bei manchen Unfällen davon aus, dass die Milchzähne sowieso ausfallen werden und ein Zahnarztbesuch nach einem Zahnunfall nicht notwendig ist. Bei Kindern mit Milchzähnen kann ein solcher Zahnunfall allerdings die darunter liegenden, noch nicht durchgewachsenen bleibenden Zähne beeinträchtigen. Diese sind in ihrem Stadium als Zahnkeime noch empfindlich. Deshalb lohnt ein Check beim Arzt, selbst wenn der ausgefallene Milchzahn in der Regel nicht wieder eingesetzt wird. Die noch nicht durchgewachsenen Zähne können sowohl durch verschobene als auch durch aus- oder angeschlagene Zähne verletzt werden. Ebenso ist es möglich, dass ein Zahn oberhalb des Zahnfleisches nur leicht verschoben aussieht, aber darunter ein Wurzelbruch stattgefunden hat. Dies kann zweifelsfrei nur ein Röntgenbild ermitteln.
Typen von Zahnunfällen
Der Zahn kann in seiner ursprünglichen Position bleiben, wackelt aber dadurch, dass er durch die Schlagwirkung gelockert wurde, hin und her. Hier kann es immer wieder zu kleinen Blutung kommen.
Durch die Krafteinwirkung von außen wird das knöcherne Zahnfach (= Alveole) im Kiefer verändert, zum Beispiel gedehnt, und die Haltefasern des Zahnfleisches können reißen. Dadurch verlagert der betroffene Zahn seine Position oder kann sogar absterben, wenn seine Versorgungsbahnen gekappt sind.
Bei hoher Krafteinwirkung kann der Zahn sogar in den Kieferknochen gedrückt werden. Auch hier kann das Hineinschlagen des Zahnes in die Knochensubstanz unter Umständen die Nerven- und Gefäßverbindungen kappen, was ebenfalls bis zum Zahntod führen kann.
Zahnbrüche können an Wurzel, Zahnhals oder Krone erfolgen, was man selbst von außen nicht immer sehen kann.
Bei sorgsamem Transport des Zahnes zum Arzt besteht die Möglichkeit der Wiedereinpflanzung.
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